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Schicht im Schacht

Schicht im Schacht
– familienfreundliche Schichtarbeit

Spätestens seit Corona ist Homeoffice so hip wie nie. Was aber, wenn ich die älteren Herrschaften aus dem Pflegeheim, die Wursttheke und meinen Platz in der Fertigungskette nicht einfach mit nach Haus nehmen kann?
Dann wird es umso wichtiger, auch bei Schichtarbeit auf Flexibilität und gute Kommunikation zu setzen, damit Vereinbarkeit auch im produzierenden Gewerbe funktioniert.

Ist das bei euch im Unternehmen auch der Fall, dass nur ein Teil der Belegschaft in der Verwaltung arbeitet und der Rest im Schichtdienst, vielleicht sogar nachts oder am Wochenende? Dann lass uns doch mal darüber sprechen, wie du sie noch besser unterstützen kannst: Hier geht’s zum Termin.

Schicht ist nicht gleich Schicht

Schichtmodelle können je nach Betrieb sehr unterschiedlich sein: Wechselschicht, Dreischicht, Bereitschaftsdienste, Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht, Schichtbetrieb an fünf oder sechs Tagen pro Woche oder rund um die Uhr.
Und auch wenn es im ersten Moment immer einer guten Absprache bedarf, um die unterschiedlichen Anforderungen unter einen Hut zu bringen, so kann doch ein Schichtsystem auch ein echtes Plus sein in Sachen Vereinbarkeit.

Denn den Arbeitgebenden ist es wichtig, alle Betriebszeiten mit qualifiziertem Personal abzudecken. Kunden brauchen kompetente Ansprechpartner*innen und die Mitarbeitenden wollen / müssen ihr Privatleben mit der Arbeit koordinieren – und gerade hier kann Schichtarbeit ein echter Gamechanger sein.

Eine befreundete geschiedene Ärztin z. B. hat ihre Dienste grundsätzlich so mit ihrem Ex koordiniert, dass die Kinder ohnehin bei ihm waren. Sie konnte dann in Ruhe an Wochenenden und in Nächten arbeiten, konnte unbeliebte Schichten für Kollegen übernehmen und gleichzeitig durch Zulagen ihr Teilzeitgehalt aufbessern.

Zusammenhängende Freizeitblöcke sind allerdings in jedem Schichtsystem wichtig für die Regeneration des Einzelnen. Sogar Gleitzeit ist möglich, allerdings natürlich nur mit einer sorgfältigen Planung und gesicherten Übergabe.

So gelingt familienfreundliche Schichtplanung

Manchmal muss man etwas kreativ werden, um z. B. in der Produktion Schichten auch in Teilzeit abzudecken. Allerdings ist nichts unmöglich. Wer auf eine gute Kommunikation und vor allem auch auf eine hohe Eigenbeteiligung setzt, kann Vereinbarkeit auch schichtweise leben.
Besonders, wenn das Team untereinander die Schichtpläne erarbeitet und eben auch flexibel tauschen und sich unterstützen kann, werden die Situationen insgesamt häufig stabiler. Einige Tipps für das erfolgreiche Schichtplanen mit privaten Themen:

  • familienfreundliche Schichtmodelle für bestimmte Zeiten (Kleinkindphase), z. B. auch
  • befristet Entwicklung von Familienschichten
  • Angebote von Teilzeit- bzw. Job-Sharingstellen (geteilte Schichten: 2 bis 3 Teilzeitkräfte teilen sich eine Vollzeitschicht)
  • heterogene Gruppen ermöglichen eine familienbewusste Verteilung von Früh-, Spät- und Nachtschichten
  • Tauschoptionen
  • Flexibilisierung der Schichtübergabe (Gleitzeit)
  • Zugang zu den Schichtplänen und Tauschbörsen

Vor- und Nachteile von Schichtarbeit für den Betrieb

Seien wir ehrlich, natürlich hat ein System mit Teilzeit auch Nachteile:

  • höherer Organisations- und Informationsaufwand
  • höhere Verwaltungsaufwendungen und Arbeitsplatzkosten
  • evtl. längere Anlauf- und Rüstzeiten
  • Personalbeschaffung (in niedrigen Lohngruppen) evtl. schwierig

Aber die Vorteile überwiegen eindeutig:

  • höhere Stundenproduktivität
  • Abnahme von Arbeitsunfällen, Krankheits- und sonstigen Fehlzeiten
  • Erhöhung des Reserve- und Flexibilitätsspielraums (in Spitzenzeiten kann auf mehr eigenes Personal zurückgegriffen werden)

Also worauf wartest du, um noch mehr Vereinbarkeit in deine Schichtpläne zu bringen? Lass uns mal drüber sprechen, am besten vereinbarst du gleich deinen persönlichen Termin mit mir.

Herzlichst, deine Amélie

Hier gibt’s den Artikel zum Mitnehmen.