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Latte-Väter – Papas gegen den Karriereknick

Latte-Väter – Papas gegen den Karriereknick

Schweden macht es vor: Hippe, vollbärtige Papas und Baby im Tragetuch zeigen uns seit rund 40 Jahren, wie gleichberechtigte Elternschaft funktioniert.

Das ist natürlich eine unmittelbare Folge der Elternzeit-Regelung Schwedens, die zu den fortschrittlichsten der Welt zählt.
Die schwedische Regierung gewährt beiden Elternteilen 480 Tage (16 Monate) bezahlte Elternzeit mit rund 80 Prozent ihres Gehalts (mit einer Obergrenze), mit Bonustagen für Zwillinge. Und sie müssen teilen: Schwedische Väter müssen mindestens einige dieser 16 Monate in Anspruch nehmen. Die Tage verfallen so lange nicht, bis das Kind acht Jahre alt ist.
Die meisten wählen übrigens drei bis neun Monate.

Du willst auch direkt loslegen mit einer elternfreundlichen Firmenkultur, hier geht’s los.

Elternzeit = Väterzeit

Aktuell geht in Deutschland etwa jeder dritte Vater in Elternzeit. Allerdings bleiben die meisten nur das Minimum von zwei Monaten zu Hause, um den Bezugszeitraum von 12 auf 14 Monate zu verlängern.
In erster Linie bremsen sie immer noch die finanziellen Einbußen, denn klar, wenn das Gehalt des Hauptverdieners maximal 1.800 € beträgt, bedeutet das für viele Familien einen ziemlichen Einschnitt. Darüber hinaus fürchten viele Väter zudem berufliche Nachteile für ihre Karriere.
„Laut Väterreport 2018 des Bundesfamilienministeriums seien allerdings keine langfristigen negativen Folgen im Beruf zu beobachten. Diese Aussage wird auf eine Befragung des Instituts für sozialwissenschaftlichen Transfer aus dem Jahr 2014 zurückgeführt – mit einer geringen Fallzahl von Vätern, die auch nur wenige Monate Elternzeit nahmen. Wie sich die Elternzeit bei Vätern tatsächlich auf die Karriere auswirkt, ist wenig erforscht.“

Dass Frauen häufig noch unter dem Gender-Pay-Gap leiden und damit weniger verdienen als ihre männlichen Pendants, ist leider noch immer Realität. Auch der Karriereknick wird noch zu oft wie selbstverständlich mit dem Mutterwerden verknüpft. Ein Problem, das sich nun eben auch auf jene jungen Männer überträgt, die neben Karriere auch echte Väter sein wollen.

Hier müssen wir dringend umdenken – und brauchen neue Vorbilder!

Papa arbeitet …

… nicht erst seit der Pandemie, aber neuerdings mehr von zu Haus. Das führt dazu, dass viele Väter zum ersten Mal das volle Ausmaß von Care-Arbeit und „Mental Load“ am eigenen Leib erfahren. Aber auch bei denen, die schon vorher sensibilisiert waren, zeigt sich in dieser Zeit, wie gut der eigene Arbeitgeber wirklich ist in Sachen Vereinbarkeit und „Väter und Karriere“.

Gerade in dieser herausfordernden Zeit zahlen sich familienfreundliche Angebote aus. Dazu gehört die reibungsfreie Elternzeit ebenso wie Teilzeit- und Gleitzeit-Programme, interne Papagruppen oder Vater-Kind-Events.
Im bundesweiten Väternetzwerk tauschen sich Firmen wie Lufthansa, Sanofi oder Otto untereinander aus und vernetzen aktiv ihre Angestellten. Dahinter steht die Väter gGmbh, die seit vielen Jahren Unternehmen und Mitarbeitende zur Vereinbarkeit von Beruf und Vatersein berät.
Sie unterstützt ganzheitliche Lösungen ebenso wie die einzelnen Väter, mit Coaching oder bei der Suche nach einer Weiterbildung während der Elternzeit.

Väterzeit – mehr Pflicht als Kür

Was es braucht, sind Vorbilder: Männer in allen Führungsebenen, die ihre Vaterrolle ebenso ernst nehmen wie ihren Job, und Firmen, die ihnen genau das ermöglichen – selbstverständlich.
Denn schließlich profitieren die Firmen am Ende auch von den Erfahrungen, die die Väter gesammelt haben. Und welche Firma kann sich denn in Zeiten des Fachkräftemangels noch etwas anderes leisten als eine elternfreundliche Firmenkultur? Wie das geht?

Lass mich dir helfen,
deine Amélie

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