Vereinbarkeit und der Chuck-Norris-Effekt
Was wir in Sachen Vereinbarkeit von Chuck Norris lernen können
In Actionfilmen kündigt sich der Auftritt des Herausforderers meist deutlich an: explosive Schnitte, spannungsgeladene Musik und dann – bäng, der erste Schlag sitzt. Oder Tritt. Im Fall von Chuck Norris wäre es sicher sein Markenzeichen, der Roundhouse Kick – und schon ist Ruhe im Karton.
Und plötzlich ein Pflegefall in der Familie
Im wahren Leben tauchen die Herausforderungen häufig eher leise, aber nicht minder überraschend auf. Du hast also kein Vereinbarkeits-Pflege-Problem? Da kann ich nur gratulieren – und hinzufügen: noch nicht.
Und was hast du vor zu tun, wenn’s zu einem Vereinbarkeitskonflikt zwischen Job und deinen privaten Verpflichtungen kommt? Bist du mehr so „Prinzip Hoffnung“ („wird schon werden“) oder „Vogel-Strauß-Taktik” („irgendwer wird’s schon regeln“)? Beides kommt im Falle eines Pflegefalls in der Familie nicht so richtig gut. Und egal, wie viel du am Ende tatsächlich selbst übernimmst oder „nur“ organisieren, kontrollieren und bezahlen musst, zeitaufwendig bleibt es in jedem Fall – und damit eine zusätzliche Belastung neben deinem sicher sonst schon ausreichend gefüllten Alltag.
In 3 Schritten zur richtigen Vereinbarkeit im Pflegefall
Was also tun? Auch hier kannst du dir Chuck Norris zum Vorbild nehmen, denn der geht mit stoischer Ruhe und absoluter Gelassenheit auch die schwierigsten Situationen an – und gewinnt. So kann es auch dir gelingen:
Analysier zunächst die Situation und bezieh deinen Partnerin, eine/n Freund*in oder jemandem aus dem Kollegenkreis ein. Eine weitere Perspektive eröffnet oft neue Möglichkeiten.
Im zweiten Schritt nimmst du dir dann professionelle Hilfe: bei Beratungsstellen, ambulante oder stationäre Pflegeeinrichtungen, und vielleicht bietet sogar dein Arbeitgeber schon Informationen zu deinem Thema an.
Und erst, wenn du für dich genau abgesteckt hast, was du wirklich allein bewältigen kannst, nimmst du es im dritten Schritt in Angriff. Für alles andere holst du dir Hilfe – und zwar sofort. Denn das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass du bei dem Versuch, alles allein zu stemmen, psychisch oder physisch krank wirst. Damit ist dann am Ende garantiert niemandem geholfen.
Chuck Norris hat seinen Job aufgegeben, als seine Frau krank wurde. Das kann sich nicht jeder leisten. Möchte vielleicht auch nicht jeder. Und deshalb hol dir die Unterstützung, die du brauchst, und dein Arbeitgeber kann dich dabei ebenfalls unterstützen. Gern berate ich euch bei diesem Prozess auch persönlich. Sprich mich einfach an. Denn in der Ruhe liegt die Kraft – der Chuck-Norris-Effekt.